Herzlich Willkommen!

Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Zukunft. Immer zum ersten Tag eines Monats hinterfragen wir hier Entwicklungen, Ideen, Visionen oder auch ganz pragmatische Ansätze zu einer lebenswerten Zukunft. Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare!



Montag, 1. Februar 2010

Planen? Oder mit Unsicherheit leben?

Wir (Susanne & Susanne) wollen diesen Blog nutzen, um
  • uns über Ideen auszutauschen, wie man Zukunft (besser) gestalten kann.
  • Assoziationen (weiter-) zu entwickeln und
  • uns zu vernetzen mit Anders- und Gleich-Denkenden.
Unser Blog hat ein Format, in dem viele Fragen und hoffentlich noch mehr Antworten zum Thema Zukunft generiert werden; von uns und von Ihnen.

Heute geht es los mit der Frage nach der Planbarkeit von Zukunft.

An der Zukunft ist besonders interessant, dass wir sie nicht kennen. In unseren Gedanken und im Dialog mit anderen formulieren wir Bilder, Ideen und Hoffnungen auf die Zukunft; es bleibt aber die Ungewissenheit, ob es so kommt wie geplant. Wieviel Zukunft kann man also planen? Wie kann man sich vorbereiten auf etwas, das man nicht kennt? Entspringt unser Planen eher dem Bedürfnis nach Sicherheit, die wir im Moment der Planung spüren wollen? Ein Umgang mit der Ungewissheit kann auch sein zu lernen, mit Unsicherheit, mit Unschärfen und mit schwankendem Boden umzugehen.
Was meinen Sie?

2 Kommentare:

  1. Die Frage, ob Zukunft planbar ist, führt mich assoziativ sofort zu einem Spruch von John Lennon: „Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“.

    Diese erste Verknüpfung, habe ich, weil ich so gerne plane. Manchmal bezeichne ich mich selber als „Planungsmonster“. Ich bin gerne in ganz Deutschland unterwegs und um die Termine alle unter einen Hut zu bekommen, brauche ich einen Plan. Der gibt mir definitiv das im Blog angesprochene Gefühl von Sicherheit und ein Wissen, was auf mich zukommt.
    Mit dem Spruch von John Lennon erinnere ich mich allerdings auch immer wieder daran, dass ich nicht alles planen kann: Termine fallen aus den unterschiedlichsten Gründen aus und manchmal habe ich einen Plan B – manchmal aber auch nicht. Und wenn letzteres der Fall ist, können wunderbare, vorher nicht be- oder erdachte Situationen entstehen. 2009 z.B. konnte ich im Juli/August eine lehrreiche, lange Reise realisieren, von der ich bis Ende Mai 2009 nicht mal eine Idee hatte.

    Im Kontext von Organisationen bin ich ausserdem eine Verfechterin von Selbstorganisation und die ist nicht planbar – allenfalls können Auftretenswahrscheinlichkeiten erhöht werden.
    Je besser ich mir z.B. im Vorfeld eines Events überlege, wer dabei sein sollte, um z.B. die bestmögliche Zukunft der Organistion strategisch zu diskutieren, umso höher wird die Wahrscheinlichkeit strategisch relevanter Diskussionsergebnisse. Deren Umsetzungswahrscheinlichkeit steigt, wenn jeder Diskussionsteilnehmer seine Interessen aber auch Sorgen in das Ergebnis miteinfliessen lassen konnte.
    Letztendlich ist das wahrscheinlich auch eine Form von Absicherung: Nicht einer alleine hat eine Vision von der Zukunft, sondern viele haben sich verbindlich verpflichtet, das gemeinsam entwickelte Zukunftsbild mit vereinten Kräften zu realisieren.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube – wie so oft – an das sowohl-als-auch: Zukunftsentwürfe sind Aufwands- und Nutzensadäquat abzusichern. Gleichzeitig sorgt das Wissen über die Unplanbarkeit von Zukunft dafür, Augen und Ohren offen zu halten und jederzeit bereit zu sein, Veränderungen wahrzunehmen, die Planungsänderungen erfordern.

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  2. wohl wahr. zukunft planen hat zweierlei seiten. die eine ist die (vermeintliche) sicherheit. was werde / will ich tun, was werde ich damit nicht tun können. und je intensiver ich geplant habe, je dringender mir das erscheint, was ich zu tun gedenke, desto weniger freiraum schenke ich mir, auf die anderen dinge - möglichkeiten - impulse zu achten. die fähigkeit oder unfähigkeit der menschlichen wahrnehmung: ich bin nur in der lage das aufzunehmen, was in mein bild passt. und je genauer mein bild von vornherein geplant ist, desto weniger kann ich tatsächlich wahrnehmen, was um mich herum geschieht.

    ein unterschied ist es, ob ich mit einem ziel oder mit einer vision unterwegs bin. die vision ist - nach meinem verständnis - ein gutes stück offener für möglichkeiten. das ziel - je konkreter es wird - grenzt möglichkeiten ein.

    und spannend ist es, ob ich in der waage bin mit meiner planung und dem klaren sein im hier und jetzt. wie ist da mein persönliches verhältnis? - klar: abhängig von der zeit:
    eine zeit zu planen,
    eine zeit zu tun
    eine zeit zu gehen
    eine zeit zu ruhen

    wie viel zeit habe ich schon damit vertan, dinge und zeiten zu planen, die dann im moment ganz andere aktionen benötigten...
    sind wir heute nicht zu verplant?
    verplanen wir unsere zeit und arbeiten mehr ab, was wir geplant haben, als das zu tun, was im moment wirklich wichtig ist?

    meine aufgabe ist momentan eher, im hier und jetzt zu tun, als das "dann" zu planen.

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