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Samstag, 1. Juni 2013

Masters voice

Susanne: Liebe Susanne, neulich als wir telefonierten, hast Du mir von einer Ausstellung erzählt, die ich nicht verpassen sollte - und jetzt bin ich demnächst im Ruhrgebiet und überlege, ob ich nicht etwas Zeit in Dortmund einplanen soll.

Susanne: Stimmt, das war "Masters Voice" und Du hast noch bis zum 07.07.13 Zeit, da vorbeizuschauen.



Susanne: Warum? Was hat Dich so begeistert, als Du im April da warst?

Susanne: Nun, die Stimme kann man nicht sehen. Und daher war ich sehr gespannt auf das visuelle Ausstellungskonzept zu dem immateriellen Thema Stimme & Sprache.

Susanne: Und was zeigt die Ausstellung dann?

Susanne: Viele irritierende und komische Momente, die die menschliche Stimme und Sprache hervorbringt - so nennen es die Ausstellungsmacher und so ist es auch. Du lachst viel, aber weinen musst Du auch manchmal, weil die Stimmen und ihre Aussagen sehr berührend sind. Du kannst das emotionale, soziale und politische Potenzial der Stimme erfahren - das ist sehr vielfältig.

Susanne: Und wie geht das in einer Ausstellung?

Susanne: An fast allen "Objekten" befinden sich Kopfhörer - und darüber kannst Du verschiedenste Situationen erleben.

Susanne: Welche denn zu, Beispiel?

Susanne: Es sind besondere Stimmen, ganz seltene Aufnahmen und auch bewusst "installierte" und komponierte Aussagen. Zum Beispiel kannst Du Aufnahmen hören, die 1931 in Afrika entstanden sind, als Deutsche ein "Archiv aussterbener Rassen" anlegen wollten - hast Du davon gewusst?! Du hörst Menschen in ihrem eigenen Dialekt sprechen. Die Aufnahmen entstanden unter Zwang - sie waren bis 2007 ungehört, dann wurden sie übersetzt und nun kannst Du hören, dass die Sprecher von ihrem Leben, von der Unterdrückung erzählen - und eine Position der Gleichheit behaupten.
Ein anderes Beispiel ist eine zweikanalige Video-Installation, auf der nur Text zu lesen ist, von Musik untermalt. Der Text gibt eine Verhörsituation wieder. Auf dem einen Kanal "spricht" der Polizist,  auf dem anderen die Festgenommene. Ehrlich, Du hörst das Gespräch und bist mittendrin.
Unter die Haut geht ein Film über ein Konzert, in dem die Bachkantante "Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut." aufgeführt wird - von gehörlosen und schwerhörigen Jugendlichen. Ihr Enthusiasmus zeigt, was Klang möglich macht. Ich könnte Dir noch viel mehr erzählen ...

Susanne: Hm - das liest sich gut und in's Dortmunder U wollte ich auch immer mal - ich glaube, ich mach das jetzt einfach.

Sie vielleicht auch, liebe Leser? Wir sind auf Ihre Eindrücke gespannt und freuen uns über einen Kommentar dazu.

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