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Samstag, 1. Oktober 2011

Open Space on Post-its

Alle Jahre wieder treffen sich Grossgruppenmoderatoren zum Austausch ihrer Best Practice. Wir berichteten letztes Jahr schon, dass der "Open Space on Open Space" stattfindet, als es Berliner Gastgeber gab: Wir nutzten es, um die Methode das erste Mal vorzustellen. Dieses Jahr wird er in Chile stattfinden - leider können wir es nicht in die Reiseplanung einbauen.

Sehr schade - im letzten Jahr z.B. konnte man eine Beraterin und Künstlerin aus London treffen, die beschrieb, wie sie die Struktur und Prinzipien eines Open Space für sich alleine an den Tagen nutzt, an denen sie eigentlich vor dem Berg ihrer Aufgaben kapitulieren möchte:
  • Sie brainstormt kurz die einzelnen Aspekte ihrer Aufgaben,
  • schreibt sie dann alle auf Post It's,
  • klebt diese Post It's an eine freie Wand in eine Matrix von Uhrzeiten in den Zeilen und Orten ihrer Wohnung in den Spalten
  • und guckt dann zum Zeitpunkt x auf die möglichen zu bearbeiten Themen (= Post It's) und geht dahin, wo das Thema sie gerade am meisten interessiert ("wer auch immer kommt, es ist der/die Richtige").
  • Dort arbeitet sie konzentriert für ungefähr 30 Minuten (mit schriftlichen Notizen) -vielleicht auch mal kürzer oder länger, denn "wann immer es es beginnt, es ist die richtige Zeit" und "wenn es vorbei ist, ist es vorbei (und: nicht vorbei, ist nicht vorbei)".
  • Sie macht eine kurze Pause ("die wichtigsten Gespräche finden in den Kaffeepausen statt") und
  • geht im nächsten Zeitslot zum attraktivsten Thema darin ("Gesetz der 2 Füsse: Dorthin gehen, wo man etwas beitragen kann - und auch wieder weggehen und weiterziehen, wenn man merkt, man kann nichts beitragen").
Am Ende Ihres Tages hat sie nicht alles berücksichtigen/bearbeiten können - aber das, wofür sie an diesem Tag die meiste Energie (= vorhandenes Wissen, Lust, Neugier, erste Ideen uvm.) verspürte, ist initiiert. Darauf kann sie am nächsten Tag aufbauen.
Sie ist mit sich selbst versöhnt: Das, was sie tun konnte, hat sie getan - an mehreren Stellen zur gleichen Zeit kann man nicht sein - Vielfalt braucht Priorisierung und "was auch immer geschieht, es ist das einzige, was geschehen kann".

Können Sie sich das vorstellen, liebe Leser: Die Open Space Prinzipien und den dahintersteckenden Glauben an die Selbstorganisation auch auf einen Ihrer Tage zu übertragen?

2 Kommentare:

  1. Mir scheint, ich bin ein einziger OPEN SPACE was meine Arbeitsweiseangeht; mir scheint auch, andere wie Familie, Partner ....halten mich für einen OPEN SPACE, der jederzeit zur Verfügung steht. Und ich - ich verlauf mich manchmal in dem OPEN SPACE.

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  2. Eine interessante Idee - und Ihre Familie hält sich an die Regeln und Prinzipien der Open Space Methode?

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