Menschen sind keine Maschinen - sie funktionieren nicht, und schon gar nicht auf Knopfdruck. Und je eher wir das akzeptieren, desto schneller sind wir frei für wirklich effektive und effiziente Entwicklungen in Teams. Hier zwei Protagonisten:
Frederic Laloux beobachtete, dass Mitarbeiter sich selbst führen können und mit ihrer ganzen Persönlichkeit in eine Organisation einbringen, die einen evolutionären Sinn verfolgt. In seinem Buch "Reinventing Organizations" (2015) beschreibt er an vielen gelebten Beispielen seine Grundideen. Nun können wir seinen Ansatz auch in einer anschaulich visualisierte Ausgabe kennenlernen (2017):
- Am Beispiel eines französischen Automobilzulieferers beschreibt er die Prinzipien der Selbstführung in Teams (die sich nach wichtigen Kunden oder Prozessen aufgestellt haben).
- Die besondere Beachtung von Werten, unterschiedlichste Praktiken der Reflexion, Storytelling oder Leistungsbeurteilungen im Team sind praktisch bewährte Ansatzpunkte, damit Mitarbeiter "nicht nur" in ihrer professionellen Rolle sondern als ganze Menschen in Organisationen arbeiten können.
- Ein niederländischer Pflegedienst ist innerhalb von 10 Jahren aufgrund seines übergeordneten Sinn auf 9000 Mitarbeiter angewachsen: Seine Patienten sollen ein erfülltes und unabhängiges Leben führen - und weil die Krankenpfleger dafür im Pflegeverhältnis immer wieder "nach rechts und links schauen" und mit ihrem Klienten gemeinsam sein Netzwerk (aus Nachbarn, Freunden und Familienangehörigen) stärken, können Kosten im Gesundheitswesen eingespart werden.
"Man wollte musikalisches Neuland erobern, unabhängig von den Erwartungen des etablierten Marktes. Für dieses Ziel sind die Musiker bis heute bereit, viel – sehr viel – zu geben und auch Verantwortung zu übernehmen. So werden wichtige musikalische Angelegenheiten, insbesondere Fragen der Programmgestaltung, demokratisch von allen Musikern entschieden. Aber nicht nur das: Auch die Ökonomie wird gemeinverantwortlich bestimmt – einzigartig in der Welt der großen Orchester." zitiert aus ihrem Porträt.
- Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zählt heute zu den 10 Spitzenorchestern weltweit.
- 70% ihres Etats stemmt sie selber - nur 30% sind öffentlich subventioniert.
- Das ›Zukunftslabor‹ - eine Initiative der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – richtet eine Internationale Akademie zum Thema Partizipatives Musiktheater aus, geht in schwierige Stadtteile und führt Menschen an Musik und Kreativität heran.
- Und die Musiker stellen ihre Erfahrungen eines Hochleistungsteams der Industrie zur Verfügung: Als Managementtrainer konfrontieren sie Führungskräfte mit der 5-Sekunden-Methode, beschrieben in dem Buch "Hochleistung braucht Dissonanz".
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