Für Michael Braungart ist die Zukunft rund, weil er ein besonderes Prinzip verfolgt: in Kreisläufen denken. Macht man das konsequent, ist es eine spannende Aufgabe. Aber fangen wir doch vorne an.
Dr. Michael Braungart ist seit 1994 Professor für Verfahrenstechnik an der Universität Lüneburg und Direktor eines interdisziplinären Masterprogrammes für Stoffstrom-Management. In Vorträgen sensibilisiert er seine Zuhörer für sein Anliegen, eine Welt ohne Abfall! Wie wäre es zum Beispiel, wenn man T-Shirts auf den Kompost legen könnte? Oder wenn man nach einem Picknick seine Teller und Gabeln einfach auf der Wiese liegen lässt, weil ihr Material biologisch abbaubar ist. Klingt das nach Zukunft?!
Braungart Ziel ist es, "Dinge nicht weniger schädlich, sondern nützlich herzustellen und hochprofitable, gesunde Produkte zu kreieren, deren Bestandteile in biologischen und technischen Nährstoffkreisläufen zirkulieren können. Von der Wiege in die Wiege statt wie bisher von der Wiege bis zur Bahre." Zitat aus einem Interview mit faz.net.
Und noch ein Zitat aus diesem Interview: "Über Fehler in der Vergangenheit kann man sich ärgern. Aber für die Zukunft brauchen wir kein Schuldmanagement, sondern positive Ziele. Ich untersuche seit siebzehn Jahren Muttermilchproben im Labor. Wir finden über zweieinhalbtausend Chemikalien darin, keine einzige Probe dürfte als Trinkmilch vermarktet werden. Das Ziel sollte lauten: In zehn Jahren stellen wir gar nichts mehr her, was sich in Muttermilch wiederfindet. Dann könnte jeder junge Chemiker, jeder Wissenschaftler mitmachen, die hätten Innovationsziele. Stattdessen verwalten wir den Untergang und halten die Leute ruhig."
Könnten Sie sich vorstellen, zur Verbreitung dieser Idee beizutragen? Wie könnten Sie Ihren Alltag mehr nach dem Prizip des zirkulierenden Nährstoffkreislauf gestalten?
Mittwoch, 1. September 2010
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