Zur Risikokompetenz gehört Gigerenzers Meinung nach ein Basiswissen in Statistik. Er empfiehlt die Nutzung von natürlichen Häufigkeiten statt von Wahrscheinlichkeiten (um so z.B. irreführende Werbungen zu entlarven oder eigene Gesundheitsrisiken besser einschätzen zu können).
Risikokompetenz zeigt sich weiterhin in der Nutzung intelligenter Faustregeln, die beschreiben, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Sie lauten z.B.
- "Lege ein Anspruchsniveau fest und wähle die erste Alternative, die es erfüllt." (in einer komplexen Welt gibt es keine Methode "das Beste" zu finden, aber vieles, was gut genug ist).
- "Wähle die Alternative, die das schlimmste Ergebnis vermeidet."
- "Finde den wichtigsten Grund und vergiss den Rest."
Furcht ist eine evolutionäre Intelligenz, die uns viele Jahrhunderte (und Jahrtausende) in Gefahrensituationen das Leben gerettet hat. Aber leider auch durch soziale Nachahmung vieles fürchten lässt, was uns nicht umbringt - und das kann in unterschiedlichen Kulturen ganz unterschiedlich sein: keine Wachs-Weihnachtskerzen in den USA und dafür keine Waffen oder genetisch veränderte Lebensmittel in Deutschland, in anderen Ländern kein Problem.
Und jetzt mal ganz pragmatisch: Machen Sie, was alle im Sie herum machen? Oder halten Sie kurz inne und stellen den nächsten Schritt in Frage? Entscheiden Sie sich dann für diesen Schritt oder eventuell für einen anderen, der aus der individuellen Perspektive sinnvoller, nützlicher, angemessener ist? Und bereichern Sie Ihre Perspektive, indem Sie neugierig schauen, wie in anderen Kulturen ein nächster Schritt aussehen könnte?
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