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Mittwoch, 1. Juni 2016

Bücherkiste aus dem Mai für die nächsten Urlaube

Vielleicht hatten Sie auch gerade Glück und konnten im Mai aufgrund der Feiertage mit wenigen Urlaubstagen viel Urlaub machen. Hatten Sie auch ein paar schöne Bücher dabei? Wir haben die folgenden sehr genossen:

Im Amt für Verwaltungsangelegenheiten geht ein Antrag ein, den es nicht gibt und der nichts beantragt. Albert Glück tut alles, um diesen unseligen Antrag loszuwerden, doch vergeblich: Immer wieder kehrt er auf seinen Schreibtisch zurück und stellt Alberts Leben auf den Kopf. "Das Glücksbüro" wird für viele Menschen ein Glück - liebevoll erzählt von Andreas Izquierdo.

Können Bäume miteinander reden? Was machen Wurzeln den ganzen Tag? Wie erziehen alte Bäume ihren jungen Nachwuchs? Peter Wohlleben lüftet "Das geheime Leben der Bäume" und schreibt so interessant und verständlich wie über beste Freunde. 


Um zuviel Miteinander-Reden (z.B. in Form von Meetings oder Mitarbeitergesprächen) geht es in dem Buch von Lars Vollmer. Er spricht von Organisationen als Buisnesstheater, in denen "soziale Verantwortung" stattfindet und fordert uns auf, "Zurück an die Arbeit!" zu gehen. Er will niemanden angreifen (weder uns als Moderatorinnen z.B., noch die zu Meetings eingeladenen Führungskräfte) sondern dafür sensibilisieren, dass jede Organisation aufgrund der Kundennachfrage existiert - nicht um ihrer selbst willen. Vollmer empfiehlt, Organisationen von ihrer Aufgabe her neu zu entwickeln - und noch einiges mehr, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Ebenso wie die Wiedergabe des Buches "Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung." Darin spricht uns die Grundthese von Hartmut Roas an: "Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung". Der Autor rät "unseren Blick auf die Beziehung zur Welt zu richten, da sie das Leben präg,t und die dann, wenn sie intakt ist, Ausdruck stabiler Resonazverhältnisse ist." Und diese Beziehungen sind vielfältig und in 750 Seiten beschrieben - dafür reicht ein Urlaubt nicht, es braucht eine weitere Auszeit.

"Der Susan Effekt" hat auch etwas mit Resonanz zu tun. Peter HØeg lässt die Physikerin Susan mitten in einem verstrickten Krimi landen, in dem es auch um eine skurile Zukunfsvision für Dänemark geht. Susans besondere Gabe: Jeder, der mit ihr spricht, wird absolut aufrichtig. Ungewöhnliche Ideen einer außergewöhnlichen Heldin, das Buch macht Spaß.


Damit sind wir gedanklich im Ausland - und immer wieder gut sind unserer Meinung nach, die "Gebrauchsanweisungen für...". Diesmal war die für China im Gepäck. Sie ist von Kai Strittmatter, der auch die (lesenswerte) für Istanbul geschrieben hat. Der Autor plädiert für den Genuss von Vielfalt und gegen vorschnelle Schlüsse aufgrund vereinzelter Beobachtungen: China ist ein viel zu großes Land mit viel zu vielen Menschen, um in Allgemeinplätzen beschrieben zu werden. Strittmatter gibt Impulse für die eigene Erkundung, und man ist voller Vorfreude auf den Urlaub dort.


Das sind Sie hoffentlich auch auf Ihren nächsten, liebe Leser. Welche Bücher nehmen Sie mit? Welche hatten Sie gerade dabei? Wir freuen uns über Kommentare.

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