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Mittwoch, 1. August 2018

einfach (selber) ausprobieren

Susanne: Ich muss Dir unbedingt erzählen liebe Susanne, wie sehr mich gerade die Methode des "working-out-loud" begeistert. Alle Welt spricht von "Agilität" und das ist eines der dazugehörigen Werkzeuge.

Susanne: Aha??? Ich kenne ja "Let's get loud" von Jennifer Lopez - wer hat denn working-out-loud erfunden?

Susanne: John Stepper aus den USA  - und er sorgt für die Verbreitung mit einer offenen Internetpräsenz. Du kannst Dir alles, was Du brauchst einfach runterladen und nutzen. Das gefällt mir ja schonmal sehr, weil ich Matthias Varga von Kibed glaube: "Wissen wird mehr, wenn man es teilt!"

Susanne: Interessant: geteilte Macht ist weniger Macht - geteiltes Wissen dagegen ist mehr Wissen. Aber um was geht es jetzt eigentlich?

Susanne: Im Prinzip ist es so wie mit dem Sport - die Wahrscheinlichkeit, dass Du Sport machst, steigt (zumindest bei mir), wenn Du Dich mit einem Freund dazu verabredest. Und Du ein Programm mit einem Ende vor Augen hast.
Bei working-out-loud nimmst Du Dir vor, eine Idee innerhalb von 12 Wochen zu entwickeln, zu bearbeiten, voranzutreiben oder umzusetzen.

Susanne: Also - ein Projekt zu machen??? Das wäre doch nichts neues, oder?

Susanne: "Normale" Projekte verlaufen gerne mal im Sande oder dauern dreimal länger als geplant. Working-out-loud versteht sich als eine sehr besondere Art der Zusammenarbeit. Es finden sich drei Freunde / Kollegen zusammen, die sich ein Mal pro Woche für genau eine Stunde treffen, persönlich oder telefonisch oder im Netz. Alle drei arbeiten an unterschiedlichen Ideen, das können  persönlichen Vorhaben oder beruflichen Aufgaben sein, und unterstützen sich gegenseitig - das begründet eine enge Zusammenarbeit.

Susanne: Aha - noch ein Meeting mehr im Wochenplan. Das muss sich lohnen, wenn man das noch in seinen Kalender quetscht. Was genau machst Du in diesen Meetings?

Susanne: Ich mache ja selber mit und wir berichten über unsere Ideen, was wir vorhaben (in der nächsten Woche) und geschafft haben (in der letzten Woche). Und vor allem nehmen wir uns Zeit für gegenseitiges Feedback. Die Anregungen meiner Kollegin waren für mich besonders wertvoll: Sie hat Aspekte "zwischen meinen Zeilen" gehört und mir Quintessenzen sowie ihre Wahrnehmungen zur Verfügung gestellt, so dass ich meine Gedanken weiterentwickeln konnte.

Susanne: Also mehr so eine Art kollegialer Beratung?

Susanne: Nein, nicht so offen. Für jede Woche gibt es eine feste Meeting- Agenda. Es ist zuviel, alle Aufgaben der 12 Wochen hier zu beschreiben - und sie sind im Netz ja frei verfügbar! Eine echte Geschenktüte. Geh doch einfach mal gucken (man muss ein bisschen scrollen, bis die Aufgaben in Deutsch erscheinen). In der einen Meetingstunde arbeitest Du eine vorgegebene Agenda ab. Idealerweise hast Du Dich auf dieses Meeting auch ca. 1 Stunde vorbereitet.
Meine Erfahrung ist, dass die Meetings etwas länger sind als eine Stunde, wenn man zu dritt oder viert ist.

Susanne: Du klingst begeistert. Welche gute Erfahrung hast Du denn schon gemacht?

Susanne: Nach einer smarten Zieldefinition überlegst überlegst Du Dir, welche zehn Personen Dich bei der Erreichung dieses Ziels unterstützen könnten. Das dürfen auch Menschen sein, die Du noch gar nicht kennst, aber aus der Ferne bist Du auf sie aufmerksam geworden (weil sie als Experten zu Deinem Ziel-Thema z.B. veröffentlichen).
Die Aufgabe war, mit diesen Personen in Kontakt zu treten und ihnen gegenüber erstmal Empathie und Wertschätzung auszudrücken. Was weisst Du z.B. selber, was für den Anderen interessant sein könnte? Hat der/die Andere gerade etwas veröffentlicht, wofür Du ihm ein Kompliment machen kannst? Findest Du - durch ein bisschen Recherche - eine Gemeinsamkeit, durch die Du zu dem Anderen Kontakt aufnehmen kannst?
Das war für mich eine neue und gute Erfahrung. Meine Wahrnehmung ist insgesamt wieder mehr geschärft, Komplimente zu machen - auch auf dem Markt oder in der Stadt.
Und mir gefällt diese Grundhaltung in Steppers Aufforderung, "bedingungslos" und ohne Erwartungen etwas zu geben. Wenn es mehr davon auf diese Welt gäbe - das fände ich genial.

Susanne: Und warum heißt das working out LOUD?

Susanne: Du sprichst laut aus, dass Du etwas vorhast, und gehst damit eine Verpflichtung ein. Ausserdem veröffentlichst Du Dein Wissen (im Inter- oder Intranet, vielleicht auch einfach am schwarzen Brett - je nachdem welche Medien Du nutzen magst) und die Anderen hören/lesen von Dir (Deine Komplimente/ Wertschätzung für Ihre Arbeit).

Susanne: Eine kluge Haltung! Ich gehe mal stöbern - und der eine oder andere unserer Leser hat vielleicht auch Appetit bekommen? Ich bin gespannt, ob wir etwas hören oder lesen.

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