Susanne: Magst Du eigentlich gerne Cashewnüsse?
Susanne: Na ja, schon irgendwie. Ich esse sehr wenige Nüsse, so insgesamt. Warum fragst Du?
Susanne: Chashews enthalten pro 100 g ca 287 mg Tryptophan, das ist mehr als in Walnüssen, darin sind ca 170 mg Tryptophan enthalten. Ok, Du könntest auch 100 g Sojabohnen essen und dabei 590 mg Tryptophan aufnehmen.
Susanne: Aahhaa! Das hat aber nichts mit einem Tryptichon zu tun, oder!?
Susanne: Nein, sondern mit einem wichtigen Nahrungsbaustein, den unser Körper nicht selber herstellen kann. Den er aber braucht, um zum Beispiel den Neurotransmitter Serotonin herzuzellen. Und Serotonin benötigen wir, um Melanin zu produzieren. Außerdem kann Tryptophan den Cortisolspiegel senken.
Susanne: Das klingt ja alles sehr wichtig und medizinisch. Wieso sollten wir das wissen?
Susanne: Nu, interessant sind diese Prozesse vor allem, wenn wir verstehen wollen, welche biochemischen Reaktionen unser Körper auf Stress zeigt. Unser Körper reagiert auf Stress, indem er eine komplexe, schwer zu bremsende Kettenreaktion in Gang setzt. U.a. wird das Cortisol bis zu 10-fach mehr ausgeschüttet und verbraucht auch das Tryptophan - Tyrosin übringens auch. Mit Chashews zum Beispiel können wir den Teryptophan-Haushalt schnell wieder auffüllen und damit einen Serotonin- und Melaninmangel verhindern.
Susanne: Ein Melaninmangel wirkt sich doch auf unsern Wach-Schlaf-Rhythmus aus. Damit können wir schlechten Schlaf verhinden. Das wäre in stressigen weil aufgedrehten Phasen wirklich hilfreich.
Susanne: Und das Serotonin bewirkt im Zentralnervensystem, dass unsere Stimmungslage gelassen bleiben kann, und es dämpft Angstgefühle. In stressigen Situation auch nicht schlecht. Also - Chashews sind ein Anti-Stress-Mittel. Sie helfen nicht sofort. Wenn wir aber die geleerten Vorräte wieder auffüllen, können wir den Langzeitwirkungen von Stress entgegenwirken.
Susanne: Es gibt ja viele Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Aber mir war nicht klar, das die biochemischen Aspekte einen solchen Umfang haben.
Susanne: Darüber wird kaum gesprochen. Wir üben uns vor allem darin, unser Denken einzusetzen - was selbstverständlich sinnvoll ist. Zum Umgang mit Stress gehört auch immer der Realitäts.Check: wir sollten uns fragen, ob unsere Reaktion wirklich angemessen ist, oder ob wir mehr in eine stressauslösende Situation hineininterpretieren, als wirklich als Gefahr da ist.
Susanne: Und wir können durch Entspannungs- und Atemübungen einiges für unsere Gelassenheit tun. Wenn ich eine Tasse (grünen) Tee trinke, komme ich zu den Aktivitäten,
die helfen, Stress abzubauen: lachen wäre mir da vor allem wichtig zu
nennen: zum Lachyoga haben wir ja schonmal geschrieben. So kann man die Kettenreaktion schon frühzeitig bremsen. Die Nahrungsbausteine ergänzen das Programm sinnvoll.
Susanne: So sehe ich das. Und in dem Verstehen der biochemischen Prozesse sehe ich vor allem eine Chance! Die Chance, Körper und Geist immer wieder mehr als Einheit zu verstehen. Das Denken hat Wirkung auf den Stoffwechsel - und umgekehrt.
Susanne: Bei dem frühzeitgen Bremsen kommt mir sofort der Gedanke
"Prävention ist besser als Intervention": Je fitter ich bin/ je mehr
Energie ich spüre, umso mehr Lust habe ich, etwas zu gestalten und mich
aktiv einzubringen. Je früher ich aus einem
sich ungut entwickelnden Prozess aussteigen kann, desto leichter ist es.
Das gilt ja z.B. auch für Konflikte, die in ihren ersten
Eskalations-Stufen noch gut auflösbar sind (wir verwiesen schonmal zu
den Entwicklungsstufen eines Konfliktes nach Glasl).
Susanne: Gute Idee! Dieses Muster findet sich an vielen Stellen.
Susanne: Unser Gespräch hat mich gleich mal im Netz stöbern lassen, denn die
Bedeutung meines Stoffwechsels für den Umgang mit Stress hatte ich
bisher nicht auf dem Schirm. Da habe ich gerade gefunden, dass Quinoa besonders viel Tryptophan enthält. Seit ich in den USA gelebt
habe, gibt es das immer mal wieder als Salat - und ich beruhige meine
Nerven damit, wie ich jetzt lerne. Auf die Wichtigkeit von Vitamin D bin ich im letzten Winter schon
aufmerksam geworden - und über den B-Komplex denke ich jetzt nochmal
nach.
Susanne: Wahrscheinlich sollten wir da nicht allzu analytisch rangehen sondern einfach mit Freude gutes Essen genießen - hat auch etwas entschleunigendes.
Donnerstag, 1. November 2018
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen