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Sonntag, 1. Mai 2022

Zuversicht ruht in mir

Susanne: Gestern habe ich mit einer Ukrainerin gesprochen, die mir sehr traurig sagte, sie sehe keine Zukunft. Wir haben beide eine Träne geweint und dann gesagt, es wird weiter gehen, auch wenn wir den Weg noch nicht sehen. Diese Einstellung finde ich beeindruckend.

Susanne: Ja - und sie zeugt von Zuversicht. Das bringt mich zu diesem wundervollen Satz von Elisabeth Ferarri, den sie mal in einem Seminar sagte: "Jeder Mensch hat ein Recht auf Zuversicht". Und wenn sie ihm/ihr gerade nicht zugänglich ist, können wir helfen, sie "wiederzufinden". Z.B. durch den Hinweis auf die Lösungsfokussierte Lebensweise, den Insa Sparrer in einem Video zusammengefasst hat.

Susanne: Ein schöner Gedanke! Und ergänzen möchte ich "die Fähigkeit zur Zuversicht", was mich gedanklich zu Nelson Mandela bringt: Er hatte die Fähigkeit, unabhängig von der äußeren Situation (Gefägnis), seine Zuversicht nicht zu verlieren. Ich habe das wunderbares Buch mit seinen "Briefen aus dem Gefängnis" in meinem Regal stehen.

Susanne: Hmm - von diesem "unabhängig von der äußeren Situation" ist es ja nicht weit zur Gewaltfreien Kommunikation von M. Rosenberg: er formulierte den radikalen Gedanken, dass Gefühle in meinem Gehirn erzeugt werden und unser Körper darauf reagiert. In der Folge bedeutet das, dass wir verantwortlich sind für unsere Gefühle, die wir in einer bestimmten Situation entwickelt haben. Und ich bin verantwortlich dafür, das meinem Gegenüber transparent zu machen (zu kommunizieren). Wenn ich Glück habe, geht er/sie auf meinen Wunsch ein und verändert mit mir die Situation. Wenn er/sie meinen Wunsch ablehnt, etwas zu verändern, liegt es in meiner Hand, eine Situation anzunehmen oder rauszugehen.

Susanne: Hast Du dieses Modell auch im Hinterkopf, wenn Du Workshops moderierst oder Trainings leitest? Mir hilft es mich auf das zu konzentrieren, was ich im Geprächsprozess tatsächlich beeinflussen kann. Stressig wäre es, wenn ich immer gegen Windmühlen kämpfe und mit mir hadere, dass ein Mensch bzw. eine Situation gerade nicht so ist, wie ich es mir wünsche. Solange ich mit den Windmühlen beschäftigt bin, kann ich mich nicht den Lösungen und Möglichkeiten zuwenden. 

Susanne: Ja, und die Windmühlen verstellen den Blick auf meine Bedürfnisse und die der anderen. Mit dem Blick auf Lösungen und Möglichkeiten schließt sich für mich ein Kreis zur Zuversicht, die in mir ruht. 

Susanne: Aha, wie meinst Du das genau? 

Susanne: Wenn ich mich - unabhängig von der äußeren Situation - auf Lösungen und Möglichkeiten konzentriere, werde ich zuversichtlich, ich versichere mir selbst, dass es einen Weg geben wird. Damit erzeugt mein Gehirn ein angenehmes Gefühl, es macht mich ruhiger; in diesem Sinne ruht die Zuversicht in mir, ich kann immer wieder zu ihr finden.

Susanne: Und auch anders herum: die Zuversicht hat eine stark aktivierende Wirkung; sie initiiert, dass ich mich auf Möglichkeiten konzentriere und handlungsfähig werde. Sie stärkt meine innere Weisheit - was ein Gedanke aus der positiven Intelligenz ist, zu der wir demnächst posten.

Wir wünschen Ihnen und euch, liebe Leser:innen, Zuversicht!

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