Letzte Woche gab es im Rahmen eines Workshops, spielerisch etwas auszuprobieren. Die Teilnehmenden wurden aufgefordert, in den kommenden 15 Minuten der Gruppendiskussion, gleichzeitig
- ihre Position zu dem Thema zu vertreten und dabei ...
- ihren Wortbeitrag so zu beginnen: "Was mir an dieser Idee XXX gefällt, ist .... Und was ich ergänzen möchte, ist ..."
Diese spielerische Regel wirkte sowohl auf der Beziehungs- als auch auf der Sachebene. Die Teilnehmenden hörten sich genauer und aufmerksamer zu. Der Eindruck, widersprechen zu müssen, verschwand schlagartig - so war weniger Kampf und Stress im Raum. Die Positionen war nur noch scheinbar unterschiedlich, es entstand etwas gemeinsameres, integrierenderes.
Zustimmende Wertschätzung öffnet unsere Köpfe für neue Ideen!
Die Teilnehmenden waren begeistert und sind voller guter Vorsätze, in ihren Sprachgebrauch zukünftig weniger "ja-aber ..." und viel mehr "ja - und ..." einzubauen. Vielleicht wollen Sie es auch ausprobieren?
Für Ihr Experiment haben wir noch weitere Formulierungsbeispiele:
- „Was mir an dieser Idee gefällt, ist ... und man könnte ...“
- „Interessant an dieser Aussage ist für mich, ... und ergänzen möchte ich ...“
- „Ich stimme mit Ihnen in dem Punkt überein ..., und was mir darüber hinaus wichtig ist ...“
- „Ich habe sofort eine angenehme Resonanz auf ..., und ich möchte das weiterentwickeln zu ...“
- „Ja, und genau das führt nochmal zu der Frage: was wollen wir gemeinsam erreichen? / wie sieht eine gemeinsame Lösung aus?“
- "Ja, und mir scheint dieser Aspekt ... von Bedeutung zu sein – wie können wir ihn zu unserer gemeinsamen Lösung machen?“
- „Ja, und Ihre Aussage gibt mir Gelegenheit, den Punkt ... kurz zu erläutern.“
- „Ja, und bei allen Unterschieden würde ich gerne eine gemeinsame Lösung erarbeiten. Wie könnte sie Ihrer Erfahrung nach aussehen?“
"Ja und" bzw. "Du und ich" ist die Basis eines jeden Dialogs nach Martin Buber und verändert den Blickwinkel. Vor zwei Wochen waren wieder Jugendliche im Rahmen der Euriade hier in unserer Region und haben im Sinne Martin Bubers den Dialog gelebt. Es waren Jugendliche aus Serbien, aus der Ukraine, aus der Niederlande, Deutschland, Österreich, der Schweiz beteiligt, deren Fähigkeit zum völkerverständigenden Dialog in dieser Woche des gemeinsamen Erlebens geschärft wurde.
AntwortenLöschenEin Tropfen...... Aber enorm wichtig und alternativlos!!!
Das hört sich nach sehr guten Tipps an. Das nimmt - ohne inhaltlich etwas zu ändern - erstmal den Sprengstoff aus der Konversation. Ähnlich wie bei Feedback-Gesprächen, bei denen man sagt, was bei einem selber angekommen ist und was man sich (anders?) gewünscht hätte.
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